Gruppenarbeit: Schule vs. Piratenpartei

Momentan sind die Hauptbestandteile in meinem Leben (in Bezug auf Arbeit) die Schule und die Piratenpartei.

Seit dem letzten „Tag der politischen Arbeit“ (#TdpA), hat sich mein Engagement bei den PIRATEN ziemlich gesteigert. Ich habe ein paar Projekte, bei denen ich mithelfe und bin momentan dabei, zu vielen Stammtischen in meiner Umgebung zu fahren, um andere Piraten kennen zu lernen, und bestenfalls bei deren Projekten zu helfen.

Und ich habe schon jetzt gemerkt: ich kann aktiv dazu beitragen, etwas zu bewegen, etwas zu organisieren, oder einfach nur jemanden auf die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe o.ä. zu verweisen, die diese Person nicht auf dem Schirm hatte.

Dies sind meistens sehr kleine „Meilensteine“. Aber, warum fühlt es sich so super an, diese zu erreichen?

Mir ist spontan, natürlich, wieder meine Schule eingefallen: ich arbeite sehr oft in der Gruppe, erreiche mal mehr, mal weniger, und bereite mir meinen Weg in eine gute Zukunft, in Form eines Abiturs.  Zumindest in Hinblick auf die Karriere. Mit anderen Worten: Durch die Schule erreiche ich sehr viel in meinem Leben; ich könnte sogar soweit gehen und sagen:  „Das Abitur wird die größte Errungenschaft meines Lebens.“ Und das wäre, objektiv gesehen, vielleicht nicht mal eine Lüge.

Aber ich komme zu dem Punkt, der mich nachdenklich gemacht hat. Vielleicht geht es nur mir so, aber eine gute Note, und ich spreche durchaus von den Noten „1“ und „1+“ (auch, wenn ich nicht so viele erlebt habe 😉 ), haben mich nie so glücklich gemacht, oder anders gesagt, nie so stolz gemacht, nie so zufrieden gestellt, wie eine mickrige Arbeit für die Piraten [Anm.: Ich spreche nicht von der Partei, sondern von den Mitgliedern.]

Also die Gegenfrage: Warum fühlt es sich so „einfach-gar-nicht-besonders-oder-langfristig-toll“ an, wenn man offensichtlich für sein Leben vorsorgt, und besondere Leistungen erbringt?

Ich könnte nach dem Motto „Verschwörungstheorie“ vorgehen (wie ich es gerne mache 😉 ) und sagen: „Gute Leistungen in der Schule sind nicht besonders und man sorgt gar nicht für sein Leben vor!“ Aber heute, und man markiere sich den Tag dafür im Kalender (!!!), mache ich es nicht. Jetzt wird philiosophiert!

Und das in Form einer übersichtlichen Stichpunktliste. Yay! +1 +1 +1 +23 olololol

Bei den Piraten:

– merkt man, dass jemand Interesse an einem Thema hat, über das man Kenntnisse besitzt. Man gibt sein Wissen, das man hat, weiter, und freut sich, wenn der Andere dieses Wissen noch nicht hatte, und sich nun darüber freut, etwas neues erfahren zu haben. [1]

– sieht man, dass Andere mit einem Projekt nicht klar kommen, für das man sich interessiert. Man bietet seine Hilfe an und schafft es im besten Fall, dieses Projekt voran zu treiben.

– kriegt man auch mal Projekte zugewiesen, die man eigentlich nicht unbedingt machen möchte. Man macht sie, gemeinsam mit anderen Piraten, die einen durch die bloße Tatsache und den Austausch darüber, dass sie die selbe Scheiße selben Exkremente machen müssen, wie man selbst, aufmuntern, und ist im Nachhinein beeindruckt, was man gemeinsam schaffen kann.

In der Schule:

– merkt man, dass jemand Interesse an einem Thema hat, über das man Kentnisse besitzt. Man möchte sein Wissen weitergeben, aber diese Geste wird meistens als Provokation aufgefasst und vorwurfsvoll abgelehnt.

– sieht man, dass Andere mit einem Projekt nicht klar kommen, für das man sich interessiert. Man bietet seine Hilfe an. Variante 1, Schüler: Die Hilfe wird meistens angenommen. Man wird aber mit der Begründung, dass diese Person das eigenständige Arbeiten lernen müsse, da dies eine wichtige Aufgabe der Schule sei, davon abgehalten und evtl. bestraft. [2] Variante 2, Lehrer: Die Hilfe wird abgelehnt, da man als Schüler auf einer anderen, minderwertigeren Ebene in der Hierarchie steht und man nicht das Recht hat, höherstehende Individuen in irgendeiner Weise zu verbessern und/oder zu kritisieren. [3]

– kriegt man auch mal Projekte zugewiesen, die man eigentlich nicht unbedingt machen möchte. Man hat für jedes dieser Projekte, einen gewissen Zeitrahmen. Wenn man dieses Projekt nicht in diesem Zeitrahmen fertig bekommt – die Qualität und die Quantität des fertigen Projektes wird nicht beachtet, außer es muss benotet werden – gibt es die schlechteste, zu Verfügung stehende Note – meistens ist dies eine „6“. Die Begründung, warum dieses Projekt nicht fertig geworden ist, eine minderwertige oder hochwertige Qualität, Quantität hat, wird nicht hinterfragt, und, wenn sie der zuständigen Person berichtet wird, ignoriert oder sogar mit einer Bestrafung geahndet. [2]

Wichtige Anmerkung: Dieser Artikel ist voll von Subjektivität. Ich musste für diesen Blogeintrag die Erlebnisse aus dem Leben einer Person nehmen und als Grundlage nutzen. Aus Gründen der Praktikabilität, Sinnhaftigkeit und auch der Faulheit habe ich mein eigenes ausgewählt. Ich habe allerdings versucht, objektiv subjektiv zu sein.

Mit großem Dank an die, die bis hier gelesen haben und bestenfalls noch meine Anmerkungen  am Ende lesen wollen,

Cid (Twitter: @TheHitPirate)

[1] Ich wollte diese Diskussion nicht in diesem Artikel haben, aber denkt bitte über diesen Punkt im Zusammenhang mit dem Urheberrecht nach. Stehe für Diskussionen auch gerne bereit 😉

[2] Da sich dieser Blogeintrag mit Gefühlslagen und Emotionen beschäftigt, ist mit Bestrafung Unfreundlichkeit, schlechte Behandlung und Ähnliches gemeint, die die Gefühlslage des Betroffenen verschlechtern etc..

[3] Es wirkt vielleicht wie eine Übertreibung. Aber ich wollte diese Sache der Objektivität wegen so formulieren, wie ich es in der Schule [4] im Laufe der – mittlerweile fast 11 (von 12) – Jahre gelernt habe, wie es mir beigebracht wurde, und wie ich es, auch oft bei mir selbst, erlebt habe.

[4] Schule = „Lehranstalt, in der Kindern und Jugendlichen durch planmäßigen Unterricht Wissen und Bildung vermittelt werden“;  Schulung = „Ausbildung, durch die jemandes Fähigkeiten auf einem bestimmten Gebiet zu voller Entfaltung kommen, gekommen sind“

Quelle(n): http://www.duden.de/rechtschreibung/Schule#Bedeutung1

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Eine Antwort to “Gruppenarbeit: Schule vs. Piratenpartei”

  1. Colin Says:

    Jedes Ding hat zwei Seiten.


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